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SO LÄUFT EINE NATÜRLICHE GEBURT AB
Geburt ist für viele Frauen zu Beginn der Schwangerschaft eine große Unbekannte. Ein erster Schritt, um etwas Licht ins Dunkel zu bringen, ist darüber zu sprechen wie eine natürliche Geburt verläuft. Wichtig dabei zu wissen: Eine natürliche Geburt wird in verschiedene Phasen eingeteilt, die jede gebärende Mama durchläuft.
INHALTSVERZEICHNIS
Die 5 Phasen der Geburt
Latenzphase
Eröffnungsphase
Übergangsphase
Austreibungsphase
Plazentageburt
1. Latenzphase
Diese Phase beginnt bereits vor der Geburt, teilweise auch schon Tage oder sogar Wochen vorher. Man vergleicht es manchmal mit einer Art Einschwingen des Körpers. Der Körper übt sozusagen schonmal für die Geburt mit unregelmäßigen Wellen, die dann aber auch wieder aufhören. Das ist der große Unterschied zur „richtigen Geburt“. In der Latenzphase hören diese Übungswellen auch irgendwann wieder auf und die Abstände zwischen den Wellen sind in der Regel noch groß. Man bemerkt diese Übungswellen, die auch Senkwellen oder Vorwellen genannt werden, indem der Bauch immer mal wieder hart wird und sich anspannt.
Diese Phase sollte man nutzen, um sich noch so gut es geht auszuruhen, zu entspannen, zu schlafen und einfach Kraft zu tanken. Denn wie gesagt: Diese Phase kann auch länger dauern und dann ist es gut, wenn man ausgeruht ist, sobald die Geburt wirklich startet.
Wer meinen Kurs macht, weiß, dass wir diese Übungswellen auch schon dazu nutzen, in die Tiefenentspannung, also in die Hypnose/Trance zu gehen. Wir üben also mit den Übungswellen den Trancezustand. Das heißt, meine Kursteilnehmerinnen wenden dann ihre drei Bausteine an, die sie im Kurs gelernt haben: 1. Sie gehen über den gelernten Weg in die Hypnose/Trance, 2. wenden die tiefe Bauchatmung an und 3. visualisieren so wie sie es im Kurs gelernt haben. Das ist die beste Übung für die „echte Geburt“ und gibt ihnen auch viel Vertrauen und Selbstsicherheit, da sie ganz oft bemerken, dass die Schmerzen der Übungswellen durch den tiefenentspannten Trancezustand deutlich reduziert werden.
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2. Eröffnungsphase
Nach der Latenzphase folgt die Eröffnungsphase, d.h. jetzt beginnt die richtige Geburt und der Muttermund öffnet sich – deshalb auch “Eröffnung”.
Ein Zeichen dafür kann sein, dass die Wellen regelmäßiger werden, auch dass der sogenannte Schleimpfropf/das Muttersiegel abgeht, der/das bis zur Geburt die Gebärmutter verschlossen hat, um das Baby vor Infektionen zu schützen.
Wichtig zu wissen: Wenn der Schleimpfropf abgeht, heißt das nicht, dass es jetzt direkt losgeht. Einige Frauen verlieren ihn bereits Tage vor der Geburt, manche während der Geburt.
Übrigens, wenn du dir unsicher bist, ob das noch Übungswellen sind oder schon Geburtswellen, kannst du den sogenannten Badewannentest machen: Du legst dich in eine Badewanne mit warmem Wasser und wenn die Wellen stärker werden, ist es ein Zeichen dafür, dass es schon richtige Geburt ist. Sind es Übungswellen, werden die Wellen im warmen Wasser nicht stärker.
Ein Zeichen, dass die Geburt beginnt, kann auch sein, dass die Fruchtblase platzt. Manchmal kommen Kinder sogar in einer intakten Fruchtblase zur Welt, einer sogenannten Glückshaube, d.h. die Fruchtblase platzt nicht bevor das Baby komplett geboren ist und dann wird sie erst manuell aufgemacht. Aber sie kann auch platzen bevor überhaupt Wellen da sind. Dann hat man 24 Stunden Zeit, bevor eingeleitet wird, denn mit der Zeit steigt die Infektionsgefahr. Am besten ist es aber natürlich, wenn man eine Einleitung vermeiden kann und die Wellen von selbst einsetzen.
Grundsätzlich gilt: Wenn Wellen regelmäßiger und stärker werden, ist das ein Zeichen, dass das jetzt wirklich Geburt ist.
Eine Frage, die da viele umtreibt ist: Wann rufe ich die Hebamme an oder fahre in die Klinik? Ein guter Tipp meiner Hebamme war: Dann wenn du nicht mehr alleine sein willst und dir wünschst, dass jemand bei dir ist.
Den Wechsel zur Klinik üben meine Kursmädels übrigens auch mit den Audio-Trancen, denn das kann sehr herausfordernd sein. Es passiert tatsächlich ganz oft, dass wir daheim total entspannt sind und regelmäßige Wellen haben, dann brechen wir in die Klinik auf und kommen dadurch in den Stress. Das kann dann dazu führen, dass die Wellen wieder aufhören, weil der Körper denkt: “Ich bin hier nicht mehr in Sicherheit”. Deshalb ist es mir auch so wichtig, dass meine Kursteilnehmerinnen vorher üben wie sie in einer solchen Situation trotzdem entspannt bleiben können.
In der Klinik sollte wenn möglich dann auch dein Geburtspartner die Kommunikation übernehmen, damit du tief entspannt in deinem Trance-Zustand bleiben kannst und dich ausschließlich auf die Geburt konzentrieren kannst. Dazu habe ich vor Kurzem auch die Podcastfolge #16 aufgenommen.
Ein Tipp: Oft wird bei Ankunft in der Klinik der Muttermund untersucht. Da solltest du wissen, dass diese vaginale Untersuchung absolut nicht notwendig ist. Einerseits ist der Befund ganz oft ungenau und andererseits kann es dich auch verunsichern, weil du dir vielleicht schon mehr erhofft hast. Im worst case kannst du dadurch in Angst und Panik verfallen, dann landest du in der Angst-Anspannungs-Schmerz-Spirale und im schlimmsten Fall wird dadurch eine Interventionsspirale gestartet. Viel aussagekräftiger ist die sogenannte Purple Line. Wenn dich das Thema interessiert, dazu habe ich auch kürzlich einen Instagram- bzw. Facebook-Beitrag gemacht.
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3. Übergangsphase
Als Übergangsphase werden die letzten beiden cm der Eröffnung des Muttermundes bezeichnet, also 8-10 cm.
Das ist in der Regel die intensivste Phase der Geburt, in der die Schmerzen auch sehr stark werden können. Dadurch kommen die Frauen in dieser Phase auch oft in eine Krise. In meinem Kurs gibt es deshalb auch extra einen Notfallplan, falls die Frauen in Angst und Panik verfallen sollten, sodass sie dann auch wieder aus der Panik herausfinden.
Wichtig ist aber auch zu wissen: In dieser Phase hast du das meiste schon hinter dir und da ist es dann auch meist zu spät für eine PDA. Aber es hilft auch zu wissen, dass man das Schlimmste bzw. diese intensive Phase bald geschafft hat. Danach das Baby herausschieben ist in der Regel vergleichsweise einfacher, da man aktiv mitarbeiten kann.
Generell gilt: Es ist wichtig, Schmerz nicht als negativ zu bezeichnen, also nicht als „Schmerz“, denn das suggeriert unserem Unterbewusstsein automatisch Gefahr. Auch wenn das Körpergefühl intensiv ist, sollte man dieses Gefühl besser als etwas Positives bezeichnen, z.B. als Druck, Dehnung, Ziehen usw. Dann bleiben wir positiv und kommen nicht in die Angst. Es ist auch sehr wichtig, dieses Gefühl zu akzeptieren, selbst wenn es sehr intensiv ist und nicht zu versuchen, sich gegen das Gefühl zu stellen, sondern es anzunehmen. Denn jede Welle – auch wenn sie intensiv ist – bringt dich deinem Baby näher. Und das ist ja immer etwas Positives.
4. Austreibungsphase
Wenn der Muttermund bei etwa 10 cm komplett eröffnet ist, beginnt die Austreibungsphase oder auch genannt Pressphase. Das heißt jetzt rutscht das Kind durch’s Becken und wird geboren. Das kann super schnell gehen, aber auch länger dauern. Mein Sohn war z.B. nach nur 45 Minuten Austreibungsphase geboren.
Wichtig zu wissen: Es ist ganz natürlich, dass die Herztöne in dieser Phase etwas abfallen, denn das Kind wird im engen Geburtskanal zusammengepresst. Das heißt also man muss nicht in Panik verfallen, nur weil die Herztöne in dieser Phase etwas abfallen.
Übrigens ist angeleitetes Pressen nicht förderlich, im schlimmsten Fall können da auch Verletzungen passieren und es kann sehr viel unnötige Energie kosten. Viel besser ist es, dem natürlichen Pressdrang zu folgen. Dein Körper schiebt dein Kind auch ohne deine Hilfe raus, das heißt du musst auch gar nicht pressen, wenn du nicht möchtest und kannst einfach nur mitatmen, weil dein Körper dein Kind sowieso zur Welt bringt – auch ohne dein Zutun. Aber wenn du mitschieben möchtest, warte immer auf die Signale deines Körpers und vertraue deiner Intuition. Dann wirst du merken, wann es Sinn macht, mitzuschieben.
Wichtig ist aber, auf die Hebamme zu hören, wenn es heißt: „Jetzt nicht pressen“, denn das hat dann mit dem Dammschutz zu tun, wenn der Kopf gerade geboren wird.
Liegt das Kind in Schädellage, wird erst der Kopf, dann die Schultern und dann der restliche Körper geboren. Meistens braucht es dafür auch mehrere Wellen.
Danach ist es super, wenn das Baby gleich Haut-auf-Haut auf Bauch oder Brust gelegt wird. Das schüttet das Hormon Oxytocin aus, was einerseits das Bindungshormon ist und andererseits führt Oxytocin auch dazu, dass die Gebärmutter nochmal kontrahiert und das führt dann letztendlich zur letzten Phase, zur Plazenta-Geburt.
5. Plazentageburt
Das ist die letzte Phase der Geburt, erst wenn die Plazenta geboren ist, gilt die Geburt als abgeschlossen. Super wichtig ist es, danach die Nabelschnur nicht direkt zu durchtrennen, sondern auspulsieren zu lassen, damit das Baby auch ausreichend sauerstoffreiches Blut aus der Plazenta zurück bekommt.
Der nächste GEBURTSFORMEL-ONLINEKURS startet bald.
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