BLOG

KOMMUNIKATION MIT ÄRZTEN UND HEBAMMEN

Eine Sorge meiner Kursteilnehmerinnen ist oft, dass sie nicht selbstbestimmt durch die Geburt gehen können, sondern über ihren Körper und ihr Baby fremdbestimmt wird. Damit das nicht passiert, muss man wissen wie man während der Geburt gut mit dem medizinischen Geburtsteam sprechen kann und da gibt es eine tolle Fragetechnik, die ich euch heute vorstellen möchte.

INHALTSVERZEICHNIS

Kommunikation mit Geburtspersonal

Generell gilt: Man kann schon im Vorfeld und auch, wenn man in der Klinik ankommt kommunizieren, dass man sich die Geburt so natürlich wie möglich mit so wenigen Interventionen wie nötig wünscht.

Außerdem gilt auch, dass man mit dem medizinischem Geburtsteam zusammenarbeiten sollte und Ärzte und Hebammen nicht als Gegner sehen sollte. Im Hypnobirthing ist es leider oft so, deshalb betone ich das extra. Da wird medizinisches Personal oft sehr skeptisch gesehen, man hat da so eine leichte Anti-Haltung. Bei der Geburtsformel ist das nicht so, mir ist es wichtig, dass wir als Team zusammen mit dem medizinischen Personal das Baby zur Welt bringen. Dennoch ist es mir sehr wichtig, dass ihr selbstbestimmt bleiben könnt und eure Wünsche, wenn nötig auch durchsetzen könnt.

 

Kommunikation in Tiefenentspannung

Wichtig zu wissen: Mit der Geburtsformel sind wir im Optimalfall die ganze Geburt über in Tiefenentspannung, denn das ist die Voraussetzung dafür, um angstfrei und schmerzarm/schmerzfrei zu gebären. Wenn man aus der Trance herausfällt ist man automatisch im wachbewussten Zustand und das ist nicht sehr optimal, weil man dann auch Schmerzen deutlicher wahrnimmt.

D.h. wir lernen im Kurs, dass im Idealfall dein Geburtspartner nach außen für dich kommuniziert, damit du in diesem tiefenentspannten, hypnotischen Trancezustand nicht gestört wirst.

Also während der Geburt ist es super, wenn du selbst dich einzig und allein auf die Geburt konzentrierst und dein/e Geburtspartner/in die Kommunikation nach außen übernimmt. Deshalb ist es auch sehr wichtig, dass er oder sie diese Fragetechnik kennt und sich vielleicht auch mal diese Podcastfolge anhört.

 

Fragetechnik für Arztbesuche

Diese Fragetechnik ist übrigens auch super geeignet für die Schwangerschaft, wenn man beim Gynäkologen Fragen hat oder auch später für jegliche Arztbesuche. Sie wurde ursprünglich auch für Arztbesuche entwickelt, kann aber eben auch super auf die Geburt übertragen werden.

Grundsätzlich ist auch immer wichtig, dass diese Fragen positiv und respektvoll gestellt werden, damit sich das medizinische Geburtspersonal nicht angegriffen fühlt. Denn wenn man den falschen Ton trifft, kann es sein, dass sich eine Hebamme auf den Schlips getreten fühlt und meint, ihr wisst alles besser. Also wichtig: Der Ton macht die Musik.

Du wünschst dir eine Geburt ohne Schmerzen?

Hol‘ dir mein PDF mit 12 einfachen Tipps wie du Schmerzen bei der Geburt auf ganz natürliche Weise reduzieren oder sogar komplett eliminieren kannst.

Höre meinen Geburts-Quicky-Podcast auf Youtube und Spotify:

Categories
Archives

Die B.R.A.I.N. Fragetechnik bei der Geburt

Zuerst einmal solltest du dir das Wort BRAIN, also das englische Wort für Gehirn merken. Eine Eselsbrücke ist auch „Use your brain“. Die einzelnen Buchstaben des Wortes BRAIN sind dabei die Abkürzungen:

 

B: Benefits – Vorteile

Was sind die Vorteile der Intervention?

 

R: Risks – Risiken

Was sind die Risiken der Intervention?

 

A: Alternatives – Alternativen

Was sind die Alternativen zur Intervention?

 

I: Intuition – Intuition

Was sagt deine Intuition und die deines Partners zur Intervention? Sträubt sich alles in dir dagegen oder kannst du es dir gut vorstellen?

 

N: Nothing – Nichts

Was passiert, wenn wir jetzt nichts machen und erst mal noch abwarten?

 

Also wenn wir das mal an einem Beispiel durchgehen, z.B. Saugglocke. Wenn also eine Saugglocke im Raum steht, weil das geburtsbegleitende Personal das für richtig hält, sollte der Geburtspartner nun diese Fragen stellen:

 

B: Benefits – Vorteile

Was sind die Vorteile der Saugglocke?

 

R: Risks – Risiken

Was sind die Risiken der Saugglocke?

 

A: Alternatives – Alternativen

Was sind die Alternativen zur Saugglocke?

 

I: Intuition – Intuition

Was sagt deine Intuition und die deines Partners zur Saugglocke? Sträubt sich alles in dir dagegen oder kannst du es dir gut vorstellen?

 

N: Nothing – Nichts

Was passiert, wenn wir jetzt nichts machen und erst mal noch abwarten?

 

In diesem Fall könnte man z.B. eine aufrechte Geburtsposition einnehmen, damit das Kind auf natürlichem Wege im Geburtskanal tiefer kommt, sodass vielleicht gar keine Saugglocke notwendig ist.

Hol‘ dir mein kostenloses PDF mit 12 einfachen Tipps wie du Schmerzen bei der Geburt auf ganz natürliche Weise reduzieren oder sogar komplett eliminieren kannst.

Geburtsformel PDF Freebie

Informationen zu Interventionen einholen

Durch diese Fragetechnik bekommt in erster Linie dein Geburtspartner sehr viele Informationen zur geplanten Intervention und kann dir zusammenfassend die wichtigsten Infos schildern. Wenn z.B. auch in Frage kommt, dass man noch wartet, müssten dir diese ganzen Infos gar nicht weitergetragen werden, um dich nicht unnötig in der Trance zu stören. Dann könnte man dir einfach nur sagen: „Es wurde eine Saugglocke vorgeschlagen, aber wir wollen es jetzt erst einmal auf einfacherem Wege versuchen. Schaffst du es, dich in eine aufrechte Position zu begeben?“ Dann versuchst du in die aufrechte Position zu kommen und anschließend wieder direkt in die Trance zu sinken. Dann musst du dich also nicht mit komplizierten Fragen beschäftigen, die dich nur unnötig ins Wachbewusstsein bringen würden.

Der Geburtspartner holt also über die Fragetechnik alle Infos ein und dann könnt ihr beurteilen, ob ihr der Intervention zustimmt oder nicht.

 

Selbstbestimmt durch die Geburt

Dabei sollte natürlich dein Wille keinesfalls übergangen werden. Deshalb ist es auch super wichtig, dass du jemanden an deiner Seite hast, dem du vertraust und der auch auf alle Fälle gut darüber informiert ist was du dir wünschst und was du absolut gar nicht möchtest.

Wenn du eine vaginale Untersuchung z.B. komplett ablehnst und diese im Raum steht, kann dein Geburtspartner direkt für dich kommunizieren: „Nein, das kommt für sie nicht in Frage“ und man muss dich dafür überhaupt nicht in der Trance stören. Wenn es natürlich um gravierendere Eingriffe geht, kann es auch sinnvoll sein, dich aus der Trance zu holen und deine Meinung dazu zu hören. Aber das wirklich nur, wenn der Geburtspartner das nicht für dich entscheiden kann.

 

Warum ein Geburtsplan?

Deshalb ist eines der allerwichtigsten Dinge ein Geburtsplan, den ihr gemeinsam vor der Geburt verfasst, sodass dein Geburtspartner in und auswendig über deine Wünsche für die Geburt Bescheid weiß.

Also im Idealfall kann dann dein Geburtspartner für dich entscheiden ohne dich aus der Trance zu holen, weil er/sie weiß was du möchtest und du ihm/ihr in dieser Entscheidung auch voll vertrauen kannst. Das heißt, du kannst dich voll und ganz auf deine Geburt fokussieren und musst dich nicht mit dem beschäftigen, was im Außen um dich herum passiert.

 

Intervention individuell abwägen

Das Tolle an dieser Fragetechnik ist, dass es nicht mehr pauschal um die jeweilige Intervention geht, sondern wirklich nur um deinen ganz konkreten, individuellen Fall. Hebammen und Ärzte werden dir also nicht Auskunft darüber geben, warum diese Intervention generell sinnvoll ist, sondern sie werden ganz spezifisch auf deinen individuellen Fall eingehen und mit euch gemeinsam herausfinden, ob die Intervention sinnvoll ist oder nicht.

Im Geburtsformel-Kurs sprechen wir übrigens ausführlich über Interventionen. Wir sprechen also auch da schon über die Vor- und Nachteile der jeweiligen Interventionen, sodass ihr da auch schon gut informiert seid.

Aber während der Geburt kannst du dann mit Hilfe dieser Fragetechnik auf dieses Wissen aufbauend nochmal ganz konkret deinen individuellen Fall eruieren. Bzw. dein Geburtspartner kann das für dich machen.

 

BRAIN-Fragen üben

Es ist super wichtig, dass ihr die Fragen im Kopf habt und auswendig kennt, damit ihr dann nicht erst drüber nachdenken müsst. Vor allem der Geburtspartner sollte das wissen. Wenn es ihm/ihr schwerfällt, kann er/sie sich die Abkürzung BRAIN z.B. auch auf die Hand schreiben. Und wenn du alleine bist bei der Geburt, aus welchen Gründen auch immer, kannst du dir die Abkürzung natürlich auch selbst auf der Hand notieren. Dann solltest du auch im Vorfeld schon mal üben wie du im Fall des Falles aus der Trance rausgehst, um dann die Fragen zu stellen. Das übst du aber mit speziellen Trancen in meinem Onlinekurs.

Eine gute Übung, um sich die Fragetechnik zu merken, ist es übrigens, sie vor der Geburt schon in den Alltag zu integrieren, auch wenn es manchmal unsinnig oder lustig ist. Wenn dein Partner z.B. beim Abendessen sagt: „Kannst du mir bitte den Käse reichen?“, kannst du die BRAIN-Fragen stellen.

Welche Vorteile hätte das jetzt?

Welche Nachteile/Risiken?

Gibt es Alternativen? Usw.

So verinnerlicht man die Fragetechnik irgendwann automatisch.

 

Der nächste GEBURTSFORMEL-ONLINEKURS startet bald.

Komm auf die Warteliste:

Setz dich jetzt unverbindlich auf die Warteliste und verpass den Start nicht. Für dich als Wartelisten-Person wird es einen Rabatt geben.

Mit Anmeldung zur Warteliste meldest du dich auch zu meinem Newsletter an, in dem ich dich wöchentlich mit Tipps rund um Schwangerschaft & Geburt versorge. Natürlich kannst du dich jederzeit mit einem Klick wieder abmelden. Infos zum Newsletter-Versand findest du hier.

Das könnte dich auch interessieren...

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *