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ERRECHNETER GEBURTSTERMIN, ÜBERTRAGUNG & EINLEITUNG
Sobald der ET erreicht ist, wird vielen Frauen Angst gemacht. Müsste es jetzt nicht mal losgehen? Geht es dem Baby noch gut? Muss eingeleitet werden? Damit du auch dann ganz entspannt bleiben kannst, wenn der errechnete Termin überschritten ist, erfährst du hier alles Wichtige zum Thema Errechneter Termin, Übertragung und Einleitung.
INHALTSVERZEICHNIS
Errechneter Geburtstermin oder besser: Geburtszeitraum
Wir müssen uns in einem ersten Schritt klar machen, dass unser Baby keinen Kalender im Kopf hat und weiß „Ah, an dem Tag soll ich mich also auf den Weg machen!“ Es ist nur ein durchschnittlich errechneter Termin. An diesem Tag wird dein Kind vielleicht geboren, aber vielleicht auch nicht. Dieser Tag ist nicht in Stein gemeißelt. Es ist viel sinnvoller, einen Geburtszeitraum festzulegen, der in der Regel bei 3 Wochen vor ET beginnt und bis 2 Wochen nach ET reicht. Innerhalb dieses Zeitraums gilt es als „normal“, wenn dein Baby zur Welt kommt. Du hast also über ein Monat Zeit für die Geburt deines Kindes, ohne dir Sorgen oder Stress machen zu müssen. Alleine wegen dieser Tatsache kann man sich schon mal etwas entspannen was den ET angeht. Ein weiteres Problem: Der errechnete Geburtstermin wird oft falsch berechnet, weil die Frau vielleicht nicht den genauen Tag der Zeugung kennt oder ihr Zyklus kürzer oder länger ist als der Durchschnitt.
Übrigens kommen nur rund 9% der Babies am tatsächlich errechneten ET, 42% kommen später und der Rest früher. Es gibt also keinen Grund, in Panik zu verfallen, wenn der errechnete Termin erreicht ist. Auch die zwei Wochen danach gelten noch als normaler Geburtszeitraum. Innerhalb dieser zwei Wochen spricht man auch noch von einer Terminüberschreitung und erst ab der 42. Woche von einer Übertragung.
Du musst dir einfach klar machen: Babies brauchen unterschiedlich lange, um sich zu entwickeln, um zu reifen. Jedes Kind ist anders. Manchmal werden dann Babies durch eine Einleitung geholt und man hat den Eindruck, sie hätten ruhig noch etwas länger in Mamas Bauch ausbacken können. Das gilt auch für einen geplanten Kaiserschnitt. Man weiß auch, dass die Babies selbst durch eine Hormonausschüttung dem Körper der Mama signalisieren, dass sie jetzt bereit sind, geboren zu werden. Dadurch werden schließlich Wellen, also Wehen, ausgelöst. Dein Körper und dein Baby wissen also genau, wann es Zeit ist, die Geburt auszulösen. Und in der Regel geht das auch nicht von jetzt auf gleich, sondern der Körper fängt erst mal an, sich mit Übungswehen langsam auf die Geburt einzustellen und irgendwann fängt dann die „richtige“ Geburt an. Wenn man also nicht auf dieses Signal des Babys wartet, auf das natürliche Einsetzen der Wehen, muss man davon ausgehen, dass das Baby eigentlich noch gar nicht reif und bereit ist, geboren zu werden.
Ein Sonderfall bei dem nicht gewartet werden sollte, ist übrigens, wenn die Fruchtblase platzt und innerhalb von 12 Stunden keine Wellen einsetzen. Dann steigt das Infektionsrisiko und es macht Sinn, langsam einzuleiten.
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Was tun gegen Nervosität und Unruhe am ET?
Die Schwangerschaft wird am Ende für fast jede Mama beschwerlich und wenn dann auch noch der ET erreicht ist und sich nichts tut, sind gute Nerven gefragt. Viele stimmen dann einer Einleitung zu, weil sie einfach auch nicht mehr mögen, weil alles so anstrengend ist. Wenn du dir aber klar machst, dass das Baby vielleicht einfach noch länger braucht, wird dir das Warten auch leichter fallen. Mache es deinem Baby zuliebe.
Die Wartezeit bis zum Geburtstermin erträglicher machen
- Schreibe deinen Liebsten, dass du dich meldest, wenn das Baby da ist und mache dann dein Handy aus, so kannst du nicht von außen gestresst werden. Sehr hilfreich ist es auch, den ET von Anfang an erst gar nicht zu kommunizieren, damit dann nicht permanent gefragt wird, ob es schon losgeht. Denn das kann dich auch unter Stress setzen.
- Igel dich ein und mache es dir kuschelig, wenn dir danach ist.
- Grundsätzlich gilt: Entspanne dich, denn wenn dein Körper sich nicht sicher fühlt, werden die Wellen nicht einsetzen. Tu dir Gutes, hör die Trancen aus meinem Kurs, mach Yoga, um dich zu beruhigen, geh in die Badewanne oder geh Schwimmen. Mach das, was dich entspannt.
- Genieße noch die Zeit, die du für dich hast, denn dein Leben wird sich bald verändern, egal, ob es das 1., 2. oder 3. Kind ist. Wenn schon ein größeres Kind da ist, sorge dafür, dass andere sich viel um dein Kind kümmern, damit du mehr Zeit für dich hast. Genieße diese Zeit mit Massagen, Musik hören, Filme schauen, lecker essen usw.
- Versuche die Kontrolle abzugeben, wann dein Baby kommen soll und übe dich im loslassen.
- Vertraue deinem Körper und deinem Baby, dass sie den richtigen Zeitpunkt für die Geburt kennen.
- Konzentriere dich auf die Vorfreude, dass du dein Baby bald kennenlernen wirst und gehe innerlich in Kontakt mit deinem Baby – das lernen meine Kursteilnehmerinnen in meinem Onlinekurs.
Wann muss eingeleitet werden?
Manche Ärzte geben einem 7 Tage nach ET Zeit bis eingeleitet wird, manche 10 Tage, manche 14 Tage. Tatsächlich gilt der normale Geburtszeitraum wie bereits gesagt bis 14 Tage nach ET. Bis dahin kannst du deinem Baby einfach ganz entspannt Zeit geben und schauen, ob es sich selbst auf den Weg macht. Ab dem ET wird die Schwangerschaft sowieso engmaschiger kontrolliert, das heißt, du kannst sichergehen, dass du es mitbekommen würdest, falls es deinem Kind oder dir nicht mehr so gut geht und eingeleitet werden muss.
Natürliche Mittel zur Einleitung der Geburt?
Es gibt aber natürlich auch einige Dinge, die du tun kannst, um die Geburt selbst in Gang zu bringen. In erster Linie ist es da immer gut, sich mit deiner Hebamme abzusprechen und nicht einfach eigenverantwortlich irgendwelche Dinge zu machen.
- Die Hebamme kann dir z.B. dabei helfen, einen Einlauf zu machen oder dir einen Rizinuscocktail zu verabreichen. Beides regt die Darmtätigkeit an und kann somit auch Wellen auslösen, aber ist auch etwas mit Vorsicht zu genießen. Deshalb bitte immer vorher mit der Hebamme absprechen.
- Was auch auf jeden Fall helfen kann, ist Sex, denn im Spermium sind Prostaglandine enthalten, die am Muttermund andocken und somit die Geburt auslösen können, wenn dein Körper dazu bereit ist. Also keine Sorge, dass du mit Sex Wochen vor der Geburt frühzeitige Wehen auslösen kannst. Das passiert wie gesagt nur, wenn dein Körper schon genügend Rezeptoren für Prostaglandine gebildet hat und bereit ist für die Geburt.
- Ein anderes wichtiges Hormon, um die Geburt anzuregen und Wehen auszulösen, ist Oxytocin. Die Ausschüttung von Oxytocin kannst du selbst anregen, indem du z.B. die Brustwarzen stimulierst (beim Stillen wird aus diesem Grund später auch das Bindungshormon Oxytocin ausgeschüttet), oder auch beim kuscheln, umarmen, küssen und auch beim Sex.
- Was du außerdem machen kannst: Es gibt extra Tee-Mischungen und vor allem natürlich Himbeerblättertee, der die Geburt anregen und das Gewebe weich machen soll.
- Dann gibt es noch die Möglichkeit, Wehen mit Zimt oder Nelkenöl anzuregen, aber frag auch da auf jeden Fall deine Hebamme.
- Zudem gibt es verschiedene Akupressurpunkte am Körper, die du selbst drücken kannst und die Wellen auslösen können oder auch geburtsfördernde Akupunktur. Frag dafür am besten deine Hebamme, ob sie so etwas anbietet.
- Man kann aber auch über die Ernährung versuchen, die Geburt einzuleiten, indem man den Zucker reduziert oder ganz weglässt, denn es gibt Studien, dass das auch eine Übertragung verhindern und Schmerzen während der Geburt reduzieren kann. Das ist ja vor allem Thema in der Louwen-Diät, die wir auch in meinem Onlinekurs besprechen.
- Auch eine Möglichkeit sind ab der 36.SSW 6 Datteln am Tag zu essen, auch das soll die Geburt erleichtern und eine Übertragung verhindern. Dazu gibt es sogar Studien.
- Eine weitere Möglichkeit, Wehen auszulösen, die aber schon mehr Richtung Intervention geht, ist eine Eipollösung. Dabei wird von einem Arzt oder der Hebamme die Fruchtwasserhülle um das Baby vorsichtig mit einem Finger von der Gebärmutterwand gelöst.
- Du kannst aber auch versuchen, die Geburt auf mentaler Ebene selbst einzuleiten. In meinem Kurs arbeite ich ja mit Tiefenentspannung und da gibt es eine spezielle Trance für meine Kursteilnehmerinnen, die heißt „Wellen einleiten“, die ist sozusagen eine Art Geburtseinleitung auf mentaler Ebene. Es ist ja wissenschaftlich belegt, dass der Körper auf die Vorstellung reagiert. Das heißt, wenn wir uns innerlich vorstellen, dass der Körper weich wird und sich öffnet, kann es sein, dass der Körper darauf reagiert und genau das tut. Außerdem können wir in diesem tiefenentspannten Zustand mit unserem Baby sprechen und ihm sagen, dass es sich jetzt langsam auf den Weg machen darf. Ich hatte schon einige Kursteilnehmerinnen, bei denen nach einmaligem oder mehrmaligem Hören dieser Trance die Geburt losging.
- Es ist natürlich auch immer wichtig, zu schauen, ob einen unterbewusst innerlich vielleicht noch etwas blockiert, weshalb man noch nicht richtig loslassen kann. Vielleicht ist man unterbewusst noch nicht bereit für das neue Leben mit Baby. Oder vielleicht war das Kind kein Wunschkind und man ist noch nicht bereit für die Geburt, vielleicht hat man Ängste in sich, was während oder nach der Geburt alles kommen kann. Aber auch bei solchen Themen kann man wunderbar mit den Visualisierungen im tiefenentspannten Zustand arbeiten. Es gibt bei mir im Kurs auch extra eine Trance, die heißt „Angstbewältigung“.
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Wenn eine medizinische Einleitung notwendig ist
Wenn dann doch eingeleitet werden muss, wird dazu entweder Prostaglandin-Gel auf den Muttermund aufgetragen. Das ist aber oft ein sehr langwieriger Prozess, wenn der Muttermund noch gar nicht geöffnet ist. Wahlweise wird mit Tabletten eingeleitet. Da solltest du dich am besten vorher im Krankenhaus informieren, welche Möglichkeiten es dort zur Einleitung gibt.
Ein Wehentropf mit Oxytocin bringt eher was, wenn die Geburt schon begonnen hat, um die Wehen anzuregen.
Wenn Einleitung dann beginnt, empfehle ich meinen Kursteilnehmerinnen, auch gleich mit Hilfe der Trancen in die Tiefenentspannung zu gehen. Dann können sie die Trance „Wellen einleiten“ hören. Wenn dann die Wellen einsetzen, sollten sie anfangen die „Trance Geburt“ zu hören. Wichtig ist es grundsätzlich, die ganze Zeit über möglichst in der Trance zu bleiben.
Damit kann man auch einem eventuellen Wehensturm mental direkt etwas entgegensetzen, weil man viel besser damit zurecht kommt, wenn man in der Tiefenentspannung ist. Wichtig ist, sich auch für den Fall eines Wehensturms einen Alternativplan zu überlegen, das besprechen wir auch ausführlich im Kurs. Also eine Art Notausgang, falls du mit dem Wehensturm nicht mehr zurechtkommst. Das können z.B. Schmerzmittel in Form einer PDA sein.
Wenn sich erst mal länger nichts tut nach der Einleitung kannst du natürlich auch noch spazieren gehen, einen Film schauen oder Musik hören. Wir haben im Kurs auch eine Trance mit der du übst wie du auch in der Tiefenentspannung bleiben kannst, wenn du dich bewegst. Also falls du gerade noch eine Runde spazieren gehst und die Wellen dann beginnen, kannst du dann auch direkt in die Trance gehen, auch während du gehst, denn das hast du dann eben vorher gut geübt. Dann kannst du langsam zurückgehen zum Kreißsaal oder zu deinem Krankenhauszimmer und dich dort dann entspannen.
Wichtig ist es grundsätzlich auch, eine Einleitung akzeptieren zu können, auch wenn man sich die Geburt anders vorgestellt hat. Man darf natürlich erst mal traurig sein, aber dann sollte man auch akzeptieren können, dass die Geburt nun einen anderen Weg einschlägt als geplant. Dann kann es auch eine Traumgeburt werden, trotz Einleitung, obwohl man sich seine Traumgeburt in der Schwangerschaft vielleicht anders vorgestellt hat.
Mach dir grundsätzlich auch keine Sorgen, wenn eingeleitet werden muss. Ich habe schon wunderschöne Geburtsberichte bekommen bei denen eingeleitet wurde. Aber nichtsdestotrotz kann eine Einleitung natürlich schon herausfordernd sein, deshalb ist es eben auch so wichtig, sich bei den ersten Wellen gleich in die Trance zu begeben.
Der nächste GEBURTSFORMEL-ONLINEKURS startet bald.
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